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Tolle Grundidee, aber da geht mehr

Die Party: Thriller. Wer Glück hat, stirbt als Erster - Jonas Winner

Inhaltsangabe

Es ist der 31. Oktober – Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen – was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen. Doch als die Freunde begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Aus einem vermeintlichen Schockeffekt wird tödlicher Ernst: Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Ein tragischer Unfall. Oder? In diesem Moment wird der Gesellschaft klar: Unter ihnen ist ein Killer. Die Party beginnt…ihre letzte Party! 

 

Meine Meinung 

Das diesem Klappentext ein düsteres Geheimnis zu Grunde liegt, das wird allen Lesern von Anfang an klar sein.

 

Brandon veranstaltete im Jahre 1986 eine Halloweenparty und viele seiner Schulfreunde feierten verkleidet mit ihm. In dieser Nacht passierte jedoch etwas. Nach dieser Party haben sich die Schulkameraden so gut wie nicht mehr gesehen.

30 Jahre später erhalten zehn seiner damaligen Schulfreunde eine Einladung von Brandon. Wieder möchte er mit ihnen eine Halloweenparty veranstalten.

 

Zu Beginn des Buches bekommt man einen knappen, aber ausreichenden Einblick in die Persönlichkeiten der Gäste. Unter den Gästen sind alte beste Kumpels, aber auch ein Pärchen, welches nach der Halloweennacht des Jahres 1986 getrennte Wege ging. Für mich steckte in den vielen, sehr unterschiedlichen Figuren auf jeden Fall Potenzial. Auf den ersten Seiten verbarg Brandon selbst natürlich das größte Geheimnis.

Wie im Klappentext allerdings bereits nachlesbar, erfährt man aus seiner Sicht zu wenig, da es bei der Begrüßung einen fatalen Unfall gibt. Hier wird mir persönlich schon wieder zu viel in der Inhaltsangabe verraten, denn dieser Punkt wäre es toller Überraschungsmoment beim Lesen gewesen.

 

Als sich alle Gäste auf zu Brandons Party machen und schließlich am Fuße des Berges ankommen, auf dessen Spitze sich das fulminante Glashaus befindet, beginnt der unabwendbare Schrecken für die Freunde.

Brandon plant eine 80er Revival-Party und vor 30 Jahren gab es keine Handys.

Diese sollen die geladenen Gäste abgeben.

Neben dem Glashaus, war dies für mich ein weiterer Punkt, der das typische Thrillerszenario andeutete. Abgeschiedenheit, kein Telefon und zum Schluss konnte der Weg zum Haus nur mit einer Fähre, welche einen Fluss überquert, passiert werden. Bis hier hin war ich sehr neugierig, was im Haus auf mich und die Gäste wartet. Im Haus angekommen geht es nach Brandons Unfall Knall auf Fall weiter.

Die Gäste werden mit einer erschreckenden Videobotschaft konfrontiert und die Party nimmt seinen Lauf.

 

Zu diesem Zeitpunkt erinnerte mich die Story zum Teil an einen klassischen amerikanischen Horror-Streifen, gepaart mit gut gewählten Sequenzen ähnlich der Filmreihe SAW. Damit konnte mich der Autor bis zur Hälfte des Buches auf jeden Fall sehr gut unterhalten. Ich konnte rätseln, lachen und es gab immer wieder Überraschungen.

 

Im zweiten Teil des Buches baut der Autor Rückblicke in die Vergangenheit ein. Passte gut, da man so mehr über Brandons Geschichte erfahren konnte.

Allerdings kommt hier auch nach und nach ein Geheimnis an die Oberfläche, welches meiner Meinung nach die Geschichte in Zwei gerissen hat. Thematisch für mich vollkommen aus der Luft gegriffen und daher konnte mich die zweite Hälfte nicht mehr fesseln.

Ich war zwar gespannt, wie Jonas Winner den Bogen schlägt, und fand es im Endeffekt auch gut gemacht. Aber für mich sind behandeln beide Teile im Buch unterschiedliche Themen.

 

Allerdings muss ich an dieser Stelle hinzufügen, dass sich jeder Leser eine eigene Meinung bilden sollte. Dies mag Geschmackssache sein und als Horrorfilmliebhaber, habe ich mir nach dem tollen Beginn wahrscheinlich eine ganz andere Story im Kopf zusammengebaut. Zudem sollten sich Leser aufgrund der vielen Figuren auf konzentriertes Lesen einlassen können. Ich muss stellenweise auch stark überlegen, wer nun gerade von uns gegangen ist und wer noch um sein Leben kämpft.

 

Mein Fazit

Jonas Winner konnte mich nach „Murder Park“ mit gewissen stilistischen Mitteln wieder fesseln. Aber die Story verlief sich im zweiten Abschnitt für mich zu stark in eine ganz andere Richtung. Mein Lesefluss entwickelte sich von „gespannt die Seiten umblättern, was noch kommt“ in „okay, schauen wir mal, wie es endet“.

Nichtsdestotrotz freue ich mich auf mehr vom Autor.

80er Jahre Fans kommen musikalisch und filmtechnisch hier übrigens voll auf ihre Kosten.