Inhaltsangabe
Im Sommer 1910 steht Scotland Yard vor einem unlösbaren Fall: Im Haus des allseits beliebten Mr. Hawley Crippen wird die grausam zerstückelte Leiche seiner Frau gefunden. Von Crippen selbst fehlt jede Spur... John Boyne erzählt meisterlich die spannende Jagd nach einem mutmaßlichen Mörder, die sich 1910 in London und auf einem kanadischen Passagierschiff so wirklich zugetragen hat.
Meine Meinung
Nach einer wahren Begebenheit? Toll, denn dieser Fakt bringt bei mir immer noch mehr Lust auf die Story mit sich. Beide Settings, sowohl London, als auch ein Passagierschiff im Jahre 1910 sind ganz nach meinem Geschmack.
Gleich zu Beginn tritt John Boyne wieder mit seinem Markenzeichen auf, er bringt unheimlich viele Charaktere in die Geschichte ein und schafft es natürlich auch in diesem Werk alles am Ende so perfekt miteinander zu verbinden, was für mich ein unheimliches Talent darstellt.
Die meisten Charaktere lernen wir auf dem Passagierschiff in Fahrt Richtung des kanadischen Festlands kennen. Trotz der Vielfalt schafft der Autor jeder Person dieses ganz besondere Etwas zu verschaffen, so dass das Unterscheiden unheimlich leicht fällt und sich jeder Charakter sofort verankert, mal positiv, mal negativ.
Der eigentliche Hauptcharakter Mr. Crippen konnte mich im Buch nicht hundert prozentig überzeugen. John Boyne stellt ihn menschlich sehr schwach dar, vor allem in Hinsicht auf seine devote Art gegenüber Frauen. Gibt es wirklich noch solche Männer? Dem Ende hingegen konnte ich noch einige sehr sympathische Charakterzüge an ihm entdecken.
Mein Herz verlor ich am Ende an seine Weggefährtin Ethel LeNeve. Eine eher unscheinbare Frau, die mich mit ihrer Art überraschen konnte und welche ich als sehr liebenswert in Erinnerung behalten werde.
Die erste Hälfte des Buches hatte ich ein wenig zu kämpfen musste ich sagen, denn irgendwie wusste ich nicht so recht, wohin die Geschichte mich führen soll, denn irgendwie war doch schon alles klar oder nicht?
Die zweite Hälfte wurde dann aber eindeutig zum erneuten Highlight. Es war nicht nur spannend und herzerwärmend, das Buch wurde zum Pageturner und konnte mit einigen sehr guten Zitaten (siehe unten) auftrumpfen.
Das Liebe Ende… wer Boyne kennt, weiß, dass es selten ein Happy End gibt, aber hier war ich überrascht und auch zufrieden.
Der freundliche Mr. Crippen wird mir in Erinnerung bleiben.
Mein Fazit
Ein Buch mit Höhen und Tiefen, welches in der zweiten Hälfte doch wieder vollends begeistert und zum Pageturner wird. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bleibe glücklich zurück.