Inhaltsangabe
London, 1900: Die junge India Selwyn-Jones bewegt sich in den feinsten Kreisen. Bis sie als Ärztin im berüchtigten Viertel Whitechapel zu arbeiten beginnt – und dort in leidenschaftlicher Liebe zu dem gefürchteten Gangsterboss Sid Malone entbrennt…
Meine Meinung
Was war ich gespannt, wie es im zweiten Band mit ganz anderen Charakteren weitergehen sollte. Für mich fast undenkbar, dass wir Abstand von Fiona und Joe aus dem ersten Teil der Reihe nehmen und der Fokus nun zwei ganz anderen gilt.
Und dann geschah es schon, die Sogwirkung setzte ein. Jennifer Donnelly konnte mich tatsächlich noch schneller in den Bann ziehen, als mit ihrer „Teerose“. Das lag anfangs vor allem an dem Thema Medizin, welche im Buch durch India verkörpert wird. Heutzutage können wir uns kaum die medizinischen Standards vorstellen, welche um 1900 schon zum Fortschritt galten. Die Autorin beschrieb dem Leser diese dramatische Zeit unheimlich gut und jeder der einen Funken Interesse an dem Thema Medizin und deren Entwicklung hat, kommt hier auf seine Kosten.
In Hinsicht auf die Charaktere interessant ist, dass wir im ersten Band einer Fiona aus armen Verhältnissen begegnet sind und im zweiten Band nun einer angehenden Ärztin, die ich nun einfach mal zur höheren Schicht der Gesellschaft zähle.
Eine interessante Idee, von der ich einfach nicht genug bekommen konnte.
Und dann trifft die gut behütete India auf den Ganoven Sid Malone, welcher den Lesern aus dem ersten Band bereits ein Begriff sein sollte. Hier stand für mich von Vornherein eine Liebe in Aussicht, aber wie diese zu Stande kam und welche Barrieren sie mit sich brachte, wurde in diesem Buch sehr gut umgesetzt.
Ein Roman muss nicht spannend sein, aber dieser hier, hatte eine unterschwellige Spannung zu bieten. Die Geschichten der einzelnen Charaktere machten einfach neugierig und man musste einfach abtauchen in die verschiedenen Ereignisse und Settings. Spielte sich „Die Teerose“ in London und New York, reisen mir im zweiten Band durch London und Afrika. Vor allem Afrika war für mich eine neue und umso interessantere Situation.
„Die Winterrose“ hat neben einem grandiosen Schreibstil, unheimlich gut durchdachten und dargestellten Charakteren einfach so vieles zu bieten. Es kommen weitere interessante Personen hinzu, deren Geschichten noch nicht auserzählt sind. Ich freue mich riesig, dass es noch einen dritten Teil gibt und ich noch einmal genießen kann. Für mich kann es eine Steigerung zu Band 2 nicht mehr geben, aber ich hoffe, dass die Autorin mit „Die Wildrose“ ihr hier erreichtes Level halten kann.
Mein Fazit
Nach diesem bombastischen zweiten Teil der Reihe, kann ich allen nur ans Herz legen, mit dem ersten Band „Die Teerose“ zu starten. Ihr werdet diese Entscheidung und Leseempfehlung meinerseits absolut nicht bereuen.